Nahost

US-Verteidigungsministerium: Raketenangriffe auf US-Stützpunkt im Nordosten Syriens

Ein US-Stützpunkt in Syrien ist nach US-Militärangaben am Freitag Ziel von Raketenangriffen geworden. Verletzte habe es bei den Angriffen im Nordosten des Landes demnach nicht gegeben. Jüngst erst hatte das Pentagon "tiefe Besorgnis" über die Militäraktion Ankaras in Syrien geäußert.
US-Verteidigungsministerium: Raketenangriffe auf US-Stützpunkt im Nordosten SyriensQuelle: www.globallookpress.com © Matthew Daniels

Eine von den US-Streitkräften besetzte Militäreinrichtung in der nordöstlichen syrischen Provinz al-Hasaka ist am Freitag unter Raketenbeschuss geraten. Die Raketen wurden demnach gegen 22:31 Uhr (Ortszeit) in Richtung des US-Patrouillenstützpunkts in der Stadt asch-Shaddadi abgefeuert, wie das US-Central Command (CENTCOM) in einer kurzen Stellungnahme mitteilte. Mindestens zwei Geschosse sollen dabei auf dem US-Stützpunkt eingeschlagen sein. "Angriffe dieser Art gefährden die Koalitionsstreitkräfte und die Zivilbevölkerung und untergraben die hart erarbeitete Stabilität und Sicherheit in Syrien und der Region", verurteilte das US-Central Command die Aktion noch nicht identifizierter Angreifer.

Nähere Angaben zur Art der bei dem Angriff verwendeten Raketen machte das US-Militär zwar nicht. Eine "dritte, nicht abgefeuerte Rakete" sei jedoch von den kurdischen Streitkräften bei der Aufnahme der Schäden in der Nähe des Stützpunktes entdeckt worden, was darauf hindeute, dass es sich nicht um einen grenzüberschreitenden Angriff handelte. "Der Angriff führte zu keinen Verletzungen oder Schäden an der Basis oder am Eigentum der Koalition", wird CENTCOM-Sprecher Joe Buccino in der Mitteilung zitiert. 

Der Raketenangriff auf den US-Stützpunkt erfolgte in Zeiten der jüngsten durch den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan angeordneten Luftangriffe auf Nordsyrien und den Irak. Nur wenige Tage zuvor hatte das Pentagon seine "tiefe Besorgnis" über die laufenden Militäraktionen der Türkei geäußert und erklärt, dass diese Angriffe eine "direkte Bedrohung" für das auf Stützpunkten in Syrien stationierte US-Personal darstellen. "Die jüngsten Luftangriffe in Syrien bedrohten direkt die Sicherheit des US-Personals, das in Syrien mit lokalen Partnern zusammenarbeitet, um ISIS zu besiegen und mehr als zehntausend ISIS-Gefangene in Gewahrsam zu halten", mahnte der Pentagon-Pressesprecher General Patrick Ryder am Mittwoch. 

Erdoğan ließ hingegen nicht auf eine baldige Entspannung in Nordsyrien hoffen. Am Freitag versicherte er, sein Land werde die Operationen dennoch fortsetzen, "ganz gleich, mit wem die Terroristen zusammenarbeiten". Die Türkei hat in der vergangenen Woche als Vergeltung für einen Bombenanschlag in Istanbul, bei dem sechs Menschen getötet und 81 weitere verletzt wurden, in Rahmen der Militäroperation "Schwertklaue" kurdische Gruppen in den beiden Nachbarländern ins Visier genommen. Die kurdischen Gruppen haben bisher jedoch jegliche Beteiligung an diesem Bombenanschlag bestritten.

Die US-Regierung in Washington arbeitet seit Langem mit kurdischen Kämpfern in der Region unter dem Dach der Demokratischen Kräfte Syriens (SDF) zusammen und stationiert trotz jahrelanger Verurteilung durch die syrische Regierung in Damaskus rund 900 Soldaten im Nordosten Syriens. Dadurch solle nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums verhindert werden, dass die Ölfelder in der Region in die Hände der IS-Terroristen fallen. In Damaskus hingegen wird erklärt, der Einsatz diene dazu, gänzlich illegal die natürlichen Ressourcen des Landes zu plündern. Der frühere US-Präsident Donald Trump hatte mehrfach zugegeben, dass die amerikanischen Streitkräfte wegen des Ölreichtums in dem arabischen Land seien.

Nach Angaben der SDF wurden bei den türkischen Angriffen bislang 15 Zivilisten getötet. Die SDF forderten die Schlüsselmächte des Syrien-Kriegs auf, eine klare Haltung zu beziehen. Ihre Haltung scheine nicht im Rahmen von Freundschaft und Partnerschaft zu liegen, monierte ein Kommandeur der SDF mit Blick auf die USA. Er betonte vielmehr, Washington habe demnach die "moralische Pflicht", einen möglichen Einmarsch seines NATO-Verbündeten Türkei zu verhindern. Zuvor hatte Erdoğan laut eine am Mittwoch von Al Jazeera veröffentlichten Bericht angedeutet, dass er darüber nachdenke, eine Bodeninvasion in Nordsyrien anzuordnen. 

In Washington, D.C. hatte man sich bislang zwar besorgt über die Angriffe geäußert, aber stets auch Verständnis für "Sicherheitsbedenken" in Ankara wegen einer angeblichen terroristischen Bedrohungslage gezeigt.

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