Europa

Millionengelder: Frankreich sagt Jugendprostitution den Kampf an

Jugendprostitution wird in Frankreich zu einem immer größeren Problem. Nun hat die Regierung eine Kampagne gestartet, um die beteiligten Jugendlichen zu identifizieren und Kunden sowie Zuhälter wirksamer zu verfolgen. Doch wollen die Betroffenen tatsächlich aussteigen?
Millionengelder: Frankreich sagt Jugendprostitution den Kampf anQuelle: Reuters © Leonhard Foeger

Die französische Regierung hat eine mit 14 Millionen Euro finanzierte nationale Kampagne zur Bekämpfung der Prostitution von Minderjährigen und der Zuhälterei gestartet. Der Schritt erfolgte Monate nach der Veröffentlichung eines Berichts, in dem festgestellt wurde, dass bis zu 10.000 Jugendliche im Sexgewerbe tätig sind.

Am Montag rief das Ministerium für Solidarität und Gesundheit die Kampagne ins Leben, das Programm soll im Jahr 2022 vollständig umgesetzt werden. Das Ministerium bezeichnete das Problem der Jugendprostitution als ein "wachsendes Phänomen, das die Gesellschaft nicht länger ignorieren kann" und über das "zu wenig bekannt ist".

Mit dem Programm will die Regierung "das Bewusstsein schärfen" und dabei helfen, "zu informieren und ein besseres Verständnis für das Phänomen zu schaffen". Es soll auch dazu beitragen, "die beteiligten Jugendlichen zu identifizieren und Kunden und Zuhälter wirksamer zu verfolgen".

Laut RFI hat die Prostitution von Minderjährigen in den vergangenen fünf Jahren um bis zu 70 Prozent zugenommen, wobei man davon ausgeht, dass die sozialen Medien das Problem noch verschärfen. Der öffentlich-rechtliche Sender merkte an, dass sich die Situation während der COVID-19-Pandemie verschlimmert habe, da junge Menschen mehr Zeit im Internet verbringen würden.

Im Juli legte eine Arbeitsgruppe einen alarmierenden Bericht vor, aus dem hervorging, dass landesweit zwischen 7.000 und 10.000 junge Menschen als Prostituierte tätig sind. Bei der Mehrheit handelt es sich um junge Mädchen im Alter von 15 bis 17 Jahren. In einer Erklärung der französischen Behörden hieß es außerdem, dass der Einstieg in die Prostitution mit 14 bis 15 Jahren immer früher stattfindet. Die stellvertretende Staatsanwältin Raphaelle Wach sagte dem Nachrichtensender France 24:

"Es gibt wirklich eine Normalisierung der Prostitution junger Menschen, weil die Mädchen sagen, dass der Verkauf von Sex eine Möglichkeit ist, leicht viel Geld zu verdienen und dass es ihnen helfen kann, ihren Lebenstraum zu verwirklichen."

In seiner Erklärung wies das Ministerium für Solidarität und Gesundheit darauf hin, dass viele Minderjährige sich nicht als Opfer betrachten und die "finanzielle Autonomie" sowie das Gefühl der "Zugehörigkeit zu einer Gruppe" und die "Wiedererlangung der Kontrolle" über ihr Leben schätzen. Die Behörde warnte aber:

"Diese Minderjährigen sind jedoch in Gefahr, sowohl physisch als auch psychisch."

Geneviève Collas, die eine Nichtregierungsorganisation zur Bekämpfung von Menschenhandel leitet, erklärte RFI:

"COVID hat eine große Rolle gespielt, weil die sozialen Netzwerke neue Möglichkeiten bieten, minderjährige Mädchen sehr leicht anzulocken."

Sie fügte hinzu, dass die Rekrutierung von Minderjährigen durch Kurzzeitvermietungs-Apps wie Airbnb, die das Ausmaß des Problems auf der Straße verschleiern, einfacher geworden sei.

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