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Entdollarisierung: Kenias Präsident spricht sich für panafrikanisches Zahlungssystem aus

Unterschiedliche Währungen zum einen und der US-Dollar zum anderen sind bei Zahlungen für Waren und Dienstleistungen in Afrika ein Hindernis. Der kenianische Präsident William Ruto ermutigt seine Amtskollegen, sich dem Panafrikanischen Zahlungssystem (PAPSS) anzuschließen.
Entdollarisierung: Kenias Präsident spricht sich für panafrikanisches Zahlungssystem ausQuelle: AFP © Tony Karumba

Der kenianische Präsident William Ruto hat seine afrikanischen Amtskollegen dazu aufgerufen, den US-Dollar im lokalen Zahlungsverkehr nicht mehr zu verwenden. Er äußerte sich am Montag in Nairobi, als er vor dem afrikanischen Privatsektor-Dialog über die afrikanische kontinentale Freihandelszone sprach. Ruto sagte:

"Wir alle haben Schwierigkeiten, Zahlungen für Waren und Dienstleistungen von einem Land in ein anderes zu leisten, weil es unterschiedliche Währungen gibt. Und mittendrin sind wir alle einem Dollar-Umfeld ausgesetzt."

Der Präsident forderte seine Amtskollegen auf dem Kontinent auf, die Zentral- und Geschäftsbanken zu mobilisieren, sich dem Panafrikanischen Zahlungs- und Abrechnungssystem (PAPSS) anzuschließen.

Das im Januar 2022 gestartete PAPSS ist ein zentralisiertes Zahlungs- und Abrechnungsnetzwerk für den innerafrikanischen Handel mit Waren und Dienstleistungen.

Dr. Tumi BB Senokoane, Professor an der Universität von Südafrika, sagte gegenüber RT, dass die Schaffung einer Währung für ganz Afrika "keine unmögliche Aufgabe" sei. Ruto fügte hinzu:

"Die Idee, die hinter der Entdollarisierung der Währung steht, hat den Hintergrund, dass sich Afrika beim Kauf und Austausch von Waren und auch bei der Bildung von Reserven für Afrika als Kontinent auf seine eigene Währung verlassen will. Die Idee ist, eine gemeinsame Währung für Afrika zu finden, die von den Zentralbanken in Afrika verwendet wird."

Im Zuge des rasanten wirtschaftlichen Wachstums der Schwellenländer nimmt die weltwirtschaftliche Bedeutung der USA immer weiter ab. Es scheint nur eine Frage der Zeit zu sein, wann die USA ihre wirtschaftliche und politische Vormachtstellung auf globaler Ebene verlieren.

Dieser Prozess wird durch die Abschottungstendenzen der amerikanischen Volkswirtschaft noch verstärkt, welche die Rolle der USA als Fürsprecher einer vermeintlich liberalen Weltwirtschaftsordnung und Verfechter der Globalisierung zunehmend in Zweifel ziehen.

Diese Entwicklungen lassen die Frage aufkommen, ob der US-Dollar weiterhin als Leitwährung auf den internationalen Güter- und Finanzmärkten fungieren kann und sollte.

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