Russland

Parlamentschef: Russland hält westlichem Sanktionsdruck stand – entgegen allen düsteren Prognosen

Russlands politisches System und Wirtschaftsmodell haben dem beispiellosen Sanktionsdruck standgehalten, erklärte Wjatscheslaw Wolodin, der Vorsitzende der russischen Staatsduma. Der von Brüssel und Washington erwartete Kollaps sei ausgeblieben.   
Parlamentschef: Russland hält westlichem Sanktionsdruck stand – entgegen allen düsteren PrognosenQuelle: Sputnik © MAXIM BLINOW

Im vergangenen Jahr hätten die USA und die EU einen Zusammenbruch der russischen Wirtschaft prognostiziert, schrieb Wjatscheslaw Wolodin, Vorsitzender der russischen Staatsduma (Unterhaus des Parlaments), auf seinem Telegram-Kanal am Donnerstag. Im Westen habe man mit einer Inflation von über 100 Prozent, mit  einem Wechselkurs von 200 Rubel pro Dollar, aber auch mit einem Rückgang des Bruttoinlandsprodukts um 25 Prozent gerechnet. Die Pläne Brüssels und Washingtons seien jedoch gescheitert, so der Parlamentschef, denn:

"Trotz des beispiellosen Drucks und der Verhängung von mehr als 13.000 Sanktionen gegen unser Land haben das von unserem Präsidenten geschaffene politische System und das Wirtschaftsmodell standgehalten und damit ihre Effektivität bewiesen."

Laut Wolodin würden alle sozialen Verpflichtungen gegenüber den Bürgern erfüllt, die Arbeitslosigkeit liege mit 3,7 Prozent auf einem historischen Tiefstand. Die Inflation in Russland betrage Wolodin zufolge 12,19 Prozent. Dabei liege die Teuerungsrate in Polen bei 16,1 Prozent, in der Tschechischen Republik bei 17,2 Prozent, in Estland und Litauen seien es 21,4 Prozent, in Lettland 21,7 Prozent und in Ungarn 23,1 Prozent. Es seien im Land 100 Millionen Quadratmeter Wohnimmobilien in Betrieb genommen worden, was einen Rekord für die gesamte Geschichte, beginnend mit den Zeiten der UdSSR darstelle. Auch in puncto Straßenbau sei 2022 das beste Jahr gewesen. Wolodin meldete zudem eine Rekordernte bei Getreide von 150 Millionen Tonnen. In der Sowjetzeit sei das Land ein Getreideimporteur gewesen, schrieb er. Zugleich hat der Parlamentschef eingeräumt, dass es noch weitere Probleme zu bekämpfen gebe. Er betonte:  

"Wir werden stärker, indem wir Herausforderungen meistern. Das kommende Jahr sollte ein Jahr der Entwicklung werden."

Auf die Ende Februar eingeleitete russische Spezialoperation in der Ukraine hat der Westen mit harten Sanktionen reagiert. Russlands Außenministers Sergei Lawrow erklärte in einem Interview mit dem TV-Sender Al Jazeera Anfang März, das Land sei in der Lage, jeglichem ökonomischen und politischen Druck standzuhalten. Er stellte damals klar:

"Jenen, die daran zweifeln, empfehle ich, sich mit der russischen Geschichte vertraut zu machen, mit der Geschichte des Russischen Zarenreichs, mit der Geschichte der Sowjetunion und mit der Geschichte der Überfälle feindlicher Armeen auf uns."

Wenn der Westen schon beschlossen habe, vor Russland einen neuen Eisernen Vorhang fallen zu lassen, werde das Land dies verkraften und sich weiter entwickeln können, sagte Lawrow.

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