Russland

Peskow: Westen versucht, Ermittlungen zu Nord Stream unter den Teppich zu kehren

Der Westen versuche, Ermittlungen zur Sprengung der Nord-Stream-Gaspipelines zu unterschlagen, sagte Kremlsprecher Peskow. Gerade Deutschland sollte den Bericht des US-Journalisten Hersh nicht ignorieren, da das Land nach der Explosion ein wichtiges Energieobjekt verloren habe.
Peskow: Westen versucht, Ermittlungen zu Nord Stream unter den Teppich zu kehrenQuelle: Sputnik © Alexei Nikolski

Der Pressesprecher des russischen Präsidenten, Dmitri Peskow, sagte zu Journalisten, dass die Verantwortlichen für die Sprengung der Nord-Stream-Pipelines sie überall auf der Welt wiederholen könnten. Er betonte die Notwendigkeit, die Ermittlungen fortzusetzen. 

"Das ist ein sehr, sehr gefährlicher Präzedenzfall. Wenn jemand es einmal getan hat, kann er es überall auf der Welt ein zweites Mal tun. Es gibt nicht viele Länder auf der Welt, die eine solche Sabotage begehen können."

Am Mittwoch hatte der US-Journalist Seymour Hersh den US-Behörden vorgeworfen, die Pipelines gesprengt zu haben. Demnach seien die Detonationen eine geheime US-Operation gewesen. US-Spezialtaucher hätten die Sprengsätze im Sommer an den Leitungen in der Ostsee angebracht und später per Fernzündung detonieren lassen.

Solche Inhalte seien ein Beweis, dass offene Ermittlungen "dieses beispiellosen Angriffs auf internationale kritische Infrastrukturen notwendig sind", fügte Peskow hinzu. Die Täter müssten gefunden und bestraft werden. "Doch wir sehen im Gegenteil Versuche, diese internationale Untersuchung leise einzustellen."

Nach Ansicht des Kremlsprechers tragen Medien große Verantwortung dafür, dass dieser Vorfall nicht unterschlagen wird. Im Kreml sei man überrascht, dass Hershs Artikel im Westen keine weite Verbreitung gefunden habe. Es wäre wichtig für ausländische Medien, "einer sehr ernsthaften, vielleicht etwas umstrittenen Veröffentlichung von Herrn Hersh Beachtung zu schenken". Peskow fügte hinzu, dass der Bericht nicht als primäre Quelle angesehen werden dürfe, denn "einige Punkte können bestritten werden und bedürfen des Beweises". Doch nichtsdestotrotz sei die Veröffentlichung bemerkenswert für ihre tiefgreifende Analyse. Vor allem für Deutschland sei es seltsam, den Bericht zu ignorieren, da das Land eines sehr wichtigen Energieobjektes beraubt worden sei.

Laut Peskow haben sich die USA nach dem Artikel nicht an Russland gewandt. Auf die Frage, ob Moskau plane, Anfragen an Washington zu stellen, erinnerte Peskow: "Russland hat in den letzten Monaten bereits viele sehr energische Versuche unternommen, sich in die Ermittlungen einzuschalten, um zumindest einige zusätzliche Informationen zu erhalten." Leider seien diese Versuche abgelehnt worden.

Ende September waren nach Explosionen in der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 entdeckt worden. Sie lagen in internationalen Gewässern in den Ausschließlichen Wirtschaftszonen Dänemarks und Schwedens. Bereits kurz nach Entdeckung der Lecks war vermutet worden, dass Sabotage dahintersteckt. 

Mehr zum Thema – "Bombshell" oder Luftnummer? Reaktionen auf Hersh-Enthüllung zu Nord-Stream-Anschlägen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.