Wirtschaft

USA hängen bei Kernenergie weiter von Russland ab: Eine Milliarde US-Dollar im Jahr 2022 gezahlt

Obwohl die USA Russland infolge des Ukraine-Krieges mit drakonischen Sanktionen und Handelseinschränkungen belegt haben, gibt es einen Bereich, bei dem Washington weiterhin auf Moskau angewiesen ist. Es handelt sich um Kernbrennstoff, den viele Atomkraftwerke aus Russland beziehen.
USA hängen bei Kernenergie weiter von Russland ab: Eine Milliarde US-Dollar im Jahr 2022 gezahltQuelle: Legion-media.ru © Zoonar

Trotz einer langen Reihe von Sanktionen, die den Handel zwischen den USA und Russland einschränken, hängt das nordamerikanische Land weiterhin stark von Kernbrennstoff aus Russland ab. Trotz des Ukraine-Krieges hat Washington keine Eile, die Nuklearbranche des eurasischen Landes zu sanktionieren. In einem am 11. Mai veröffentlichten Bericht schreibt das US-Nachrichtenmagazin Newsweek, dass Washington Moskau im vergangenen Jahr schätzungsweise eine Milliarde US-Dollar für angereichertes Uran gezahlt haben soll.

In dem Artikel wird der ehemalige Präsident der American Nuclear Society (ANS), Steve Nesbit, zitiert. Zwar hebt der Experte die Fähigkeit der USA hervor, sich potenziell selbst mit Uran zu versorgen. Die Kapazitäten des Landes bei der Urananreicherung seien aber eine andere Sache.

"Der Kernbrennstoffmarkt ist international, und dort herrscht eine ziemlich große Konkurrenz. Das russische Staatsunternehmen Rosatom ist ein aktiver Lieferant von Kernbrennstoff und besitzt einen signifikanten Anteil am globalen Markt."

Die Verfasserin des Artikels, Anna Skinner, weist darauf hin, dass die Urananreicherung ein hoch spezialisierter Prozess ist, der lediglich in einigen bestimmten Ländern wie Russland möglich ist. Obendrein verfügt Russland über einige der weltweit größten Reserven dieses radioaktiven Metalls und die nötige Infrastruktur zur Produktion von Kernbrennstoff. Rosatom liefert demnach ein Viertel der Menge an Kernbrennstoff, die die 93 Atommeiler in den USA verbrauchen.

Im April hat die US-Regierung allerdings erste Strafmaßnahmen gegen Rosatom-Projekte eingeführt. Auf die Sanktionsliste kamen das Unternehmen Rusatom Overseas, das gegründet worden war, um russische Atomtechnologien im Ausland zu fördern, sowie einige weitere im Kernenergiebereich tätige Firmen. Am 11. Mai schlug eine Gruppe von US-Abgeordneten vor, Rosatom wegen der Situation rund um das europaweit größte Atomkraftwerk in Saporoschje, das seit März 2022 von Russland kontrolliert wird, mit Strafmaßnahmen zu belegen. Die Abgeordneten beschuldigten den russischen Konzern, den Krieg in der Ukraine mitzufinanzieren und die Sicherheit der in der Ukraine befindlichen Kernkraftwerke zu untergraben.

Mehr zum ThemaSanktionspolitik blockiert Siemens-Auftrag beim Bau eines AKWs in Ungarn

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.