Europa

Tschechien: Reaktion Russlands auf Ausweisung von 18 Diplomaten stärker als erwartet

Tschechien erklärte am Montag, die Ausweisung von 20 Mitarbeitern der tschechischen Botschaft aus Russland als Reaktion auf die Ausweisung 18 russischer Diplomaten seitens Prag sei stärker als erwartet. Man werde weitere Schritte erwägen, hieß es.
Tschechien: Reaktion Russlands auf Ausweisung von 18 Diplomaten stärker als erwartetQuelle: Reuters © DAVID W CERNY

Der amtierende Außenminister der Tschechischen Republik Jan Hamáček hat erklärt, er habe während einer Videokonferenz am Montag weitere Außenminister der Europäischen Union um "einen Ausdruck der Solidarität" gebeten, da Russlands Reaktion auf die Ausweisung russischer Diplomaten "stärker als erwartet war":

"Die Reaktion ist stärker als erwartet, es sind mehr Diplomaten als die Anzahl der von uns ausgewiesenen Geheimdienstoffiziere."

Prag wies am Samstag 18 russische Diplomaten aus, da der russische Geheimdienst im Oktober und Dezember 2014 an Explosionen in einem Munitionsdepot beteiligt gewesen sein soll. Russland bestreitet die Anschuldigungen. Als Gegenmaßnahme wies Russland 20 Angehörige der tschechischen Botschaft aus. Das russische Außenministerium betonte:

"Die tschechischen Behörden blamierten sich vor der ganzen Welt mit ihren Aussagen und Vorwürfen gegenüber der Russischen Föderation von Explosionen in Lagern."

Unterdessen teilte der tschechische Premierminister Andrej Babiš mit, Russland habe die Tschechische Republik nicht angegriffen und die Explosionen im Jahr 2014 im Waffenlager Vrbětice mit zwei Todesopfern seien kein Staatsterrorismus gewesen, sondern habe den Waren eines bulgarischen Waffenhändlers gegolten. Zudem hätten die beiden beteiligten Spione den Einsatz verpfuscht, so Babiš. Dennoch behauptet der Premierminister, dass der russische Geheimdienst GRU an der Explosion beteiligt gewesen sei. Die Opposition in Tschechien forciert weiterhin die Behauptung, es habe sich hierbei um Staatsterrorismus gehandelt.

Der tschechische Generalstaatsanwalt Pavel Zeman erklärte, dass in den Vorfall in Vrbetica die gleichen Personen verwickelt gewesen seien wie bei dem Anschlag auf die Skripals vor drei Jahren im britischen Salisbury. Gemeint sind demnach zwei russische Staatsbürger, die sich unter den Namen Alexander Petrow und Ruslan Boschirow in der Tschechischen Republik aufgehalten haben sollen.

Die überraschende Behauptung seitens Tschechien brachte offensichtlich sowohl das Angebot des russischen Atomenergieentwicklers Rosatom über den Bau eines Kraftwerks in Dukovany als auch eine geplante Moskaureise Hamáčeks für Gespräche über die Bereitstellung des Sputnik V-Impfstoffs zum Scheitern.

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