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Neue Gefechtsstände: Litauen bereitet Zivilbevölkerung auf militärische Aufgaben vor

In einem NATO-Land wird der Einsatz von Zivilisten im Kriegsfall vorbereitet. Das litauische Verteidigungsministerium hat erklärt, dass alle Zivilisten in Litauen in militärische Reserveeinheiten eintreten sollten.
Neue Gefechtsstände: Litauen bereitet Zivilbevölkerung auf militärische Aufgaben vorQuelle: www.globallookpress.com © www.imago-images.de

Während die Bundeswehr in Deutschland zunehmend auch für zivile Aufgaben, wie zum Beispiel in der Pandemiebekämpfung eingesetzt wird, wird in anderen NATO-Ländern die Zivilbevölkerung auf militärische Kriegseinsätze vorbereitet. Litauen richtet nun ständige militärische Ausbildungszentren ein, die das Personal landesweit auf den Einsatz in der Nachhut im Krieg vorbereiten sollen. Das erklärte Verteidigungsminister Laurynas Kasčiūnas am Freitag gegenüber Reportern.

Insgesamt werden bis zum nächsten Jahr 27 voll einsatzfähige Kommandozentralen in den wichtigsten Städten des NATO-Mitgliedslandes eingerichtet. Damit solle "die Öffentlichkeit darauf vorbereitet werden, ein abschreckendes Signal an den Feind zu senden", so der Minister.

Nach den Vorstellungen des Verteidigungsministeriums des baltischen Staates sollen solche Gefechtsstände im Kriegsfall zu einem "Bindeglied zwischen den litauischen Streitkräften und den Bürgern werden, die das Land mit Waffen verteidigen können".

"Wir sprechen davon, dass die Bürger bereits wissen, wohin sie sich wenden müssen, wenn sie zur Verteidigung ihrer Häuser und ihres Landes beitragen wollen", erklärte Kasčiūnas.

Die Aufgabe dieser territorialen Verteidigungseinheiten bestehe darin, dass sie "gegen verschiedene Gruppen kämpfen, Objekte schützen und andere Aufgaben erfüllen werden". Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde dem litauischen Parlament, dem Seimas, vorgelegt. Demnach sollen den Kommandozentralen Einheiten unterstellt werden, die sich aus den bestehenden Reservetruppen, Schützen und allen Waffenbesitzern, einschließlich Jägern, zusammensetzen.

Laut Kasčiūnas rechnet man mit etwa 10.600 Mitgliedern der zivilen Reserve, bestehend aus rund 2.000 Sportschützen und 800 Mitgliedern der Freiwilligen Nationalen Verteidigungskräfte. Der Beamte ermutigte die breite Öffentlichkeit, sich zu melden, und erklärte, dass "alle Zivilisten" beitreten könnten und "jeder seinen Platz" in den Einheiten finden werde.

Anfang dieser Woche hat Deutschland seine erste Militäreinheit nach Litauen entsandt. Sie soll sich an der dauerhaften Stationierung einer kompletten Panzerbrigade in dem baltischen Staat beteiligen. Die 5.000 Mann starke Brigade soll weniger als 20 Kilometer von der Grenze zu Weißrussland, einem wichtigen Verbündeten Russlands, entfernt stationiert werden. Litauen grenzt auch an die russische Exklave Kaliningrad. Moskau empfindet die Verlegung von NATO-Kapazitäten in die Nähe seiner Grenzen als Provokation und Bedrohung seiner nationalen Sicherheit.

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