Deutschland

Zu viel Kultur? Naturfreunde üben sich in "Cancel Culture" – Linker Liedersommer findet aber statt

Die Praxis, längst zugesagte Räume, Auftritte und Veranstaltungen kurzfristig abzusagen, greift seit Jahren um sich. Mal werden Gründe genannt, mal nicht. Oft gehen die Absagen von öffentlichen Stellen aus. Nun haben wohl auch die "Naturfreunde" daran Gefallen gefunden.

Die positive Nachricht vorweg: Der "Linke Liedersommer" findet statt, von heute an – und bis zum Sonntag, dazu in vollem Umfang. Bis vor wenigen Tagen sah es nicht danach aus. Doch der Reihe nach.

Zum neunten Mal sollte das Kulturseminar des Deutschen Freidenkerverbandes, der Linke Liedersommer, im Naturfreundehaus Rahnenhof stattfinden. Das Haus im Pfälzerwald war über viele Jahre so etwas wie der angestammte Veranstaltungsort für das Seminar geworden. Doch mit dieser Tradition ist wohl erst einmal Schluss. Wie die Freidenker auf ihrer Webseite schreiben, erhielten sie gerade einmal eine Woche vor Seminarbeginn eine Absage. Und ohne Tagungshaus stand das ganze Seminar auf der Kippe – nach zwei Jahren, in denen die bekannten "Corona-Maßnahmen" die Durchführung des Liedersommers verhindert hatten. Die Kündigung in diesem Jahr erfolgte offenbar, ohne dass vorab seitens der Naturfreunde das Gespräch gesucht worden wäre.

"Antideutsches" Muster

Wie die Freidenker schreiben, sei der Absage jedoch eine regelrechte "Hetzkampagne" vorausgegangen, die ein Funktionär der Naturfreunde in Ludwigshafen entfacht hatte. Dieser habe etliche Künstler als "Rassisten", "Antisemiten", "Coronaleugner", "Querfrontler" und dergleichen mehr diffamiert. Diese Etikettierungen seien ganz im Stil vorgetragen worden, der aus der "Antideutschen"-Szene gut bekannt sei.

Als Beispiele nennen die Freidenker eine Reihe von Publizisten, Wissenschaftlern, Aktivisten oder Künstlern, die in den letzten Monaten und Jahren Opfer solcher Kampagnen wurden. Möglicherweise seien solche Verleumdungen auch "geheimdienstlich inspiriert", wie die Freidenker schreiben. Prominente Namen in diesem Zusammenhang sind etwa Dr. Werner Rügemer oder auch Lisa Fitz:

"Vermieter, Veranstalter werden mit Anrufen, Briefen, Mails bombardiert, um mit Rufmord Ausladungen und Absagen zu bewirken. Die damit verbundene bleibende Rufschädigung kann im Einzelfall auch bis zur Existenzvernichtung führen. Auf Neudeutsch auch 'Cancel Culture' genannt."

Verhinderung des Kulturseminars abgewendet

Alle Vor- und Anwürfe, die von den Naturfreunden ausgingen, habe man zurückgewiesen. Zwar hatte der Freidenkerverband versucht, eine Rücknahme der "Absage" zu erwirken, doch ohne Erfolg.

Um das "Hauptziel" der "'antideutschen' Kampagneros", die Verhinderung des Liedersommers, zu konterkarieren, habe man in kürzester Zeit eine Reihe von Alternativen durchspielen müssen. Nun findet das Kulturseminar allen Widrigkeiten zum Trotz doch statt – und die Freidenker hoffen, im hessischen Bad Orb auch noch "Kurzentschlossene" begrüßen zu können. Man bedauere, dass mit derlei Kampagnen zwei traditionsreiche Organisationen der Arbeiterbewegung offenkundig gegeneinander aufgebracht werden sollten, setze dem aber ein entschlossenes "Jetzt erst recht!" entgegen.

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