Deutschland

Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal zu eintägigem Warnstreik auf

An den deutschen Flughäfen musste man sich in den vergangenen Wochen bereits auf lange Wartezeiten oder gar gestrichene Flüge einstellen. Nun ruft die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals zu einem eintägigen Warnstreik auf. Das Chaos dürfte damit größer werden.
Verdi ruft Lufthansa-Bodenpersonal zu eintägigem Warnstreik aufQuelle: www.globallookpress.com © Daniel Bockwoldt / dpa

Die Gewerkschaft Verdi ruft die rund 20.000 Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals zu einem eintägigen Warnstreik auf. Am Mittwoch werde es zu größeren Flugausfällen und Verzögerungen kommen, kündigte die Gewerkschaft am Montag an. 

An den deutschen Flughäfen herrschen bereits seit Wochen teilweise chaotische Zustände. Große Probleme gibt es bei der Abfertigung der Fluggäste. Auf dem Frankfurter Flughafen etwa kommt es seit Wochen zu Problemen bei der Gepäckabfertigung, weil Personal fehlt. An anderen Airports, wie etwa am vergangenen Wochenende am Flughafen Köln/Bonn, müssen die Reisenden stundenlang in langen Warteschlangen vor dem Sicherheitscheck ausharren.

Durch den nun angekündigten Warnstreik beim Lufthansa-Bodenpersonal dürfte die Lage noch angespannter werden. Zum Bodenpersonal gehören unter anderem Techniker und Logistiker, ohne deren Dienstleistungen die Flugzeuge nicht abheben können.

Ein erstes Tarifangebot der Lufthansa hatte Verdi abgelehnt, aber für den 3. und 4. August eine Fortsetzung der Verhandlungen vereinbart. Nach Gewerkschaftsangaben hatte das Unternehmen bei den Verhandlungen Festbeträge und eine ergebnisabhängige Komponente bei einer Laufzeit von 18 Monaten angeboten. Die Gewerkschaft fordert hingegen bei zwölf Monaten Laufzeit 9,5 Prozent mehr Geld in den Lohntabellen.

Bei einer Laufzeit von zwölf Monaten sollen die unteren Lohngruppen besonders profitieren. Die Gehaltssteigerung müsse mindestens 350 Euro betragen, heißt es. Und zusätzlich sollten sich alle Stundenlöhne deutlich vom gesetzlichen Mindestlohn absetzen, der im Oktober auf 12 Euro die Stunde steigt.

Angesichts der Überlastung, der hohen Inflation und eines Lohnverzichts über drei Jahre seien deutliche Lohnsteigerungen gerechtfertigt, hatte die Verhandlungsführerin Christine Behle erklärt. Sie ist Verdi-Vizevorsitzende und zudem stellvertretende Vorsitzende des Lufthansa-Aufsichtsrats. Behle sagte, die Situation auf den Flughäfen eskaliere. Die Überlastung der Beschäftigten aufgrund erheblichen Personalmangels, die hohe Inflation und ein dreijähriger Lohnverzicht würden die Beschäftigten immer mehr unter Druck setzen.

Die Warnstreiks sollen am Mittwoch, dem 27. Juli, um 3:45 Uhr beginnen und bis Donnerstagfrüh, 28. Juli, um 6:00 Uhr dauern.

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(rt/dpa)

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