Deutschland

"Verunreinigte Proben": Charité-Studie zu Omikron-Ursprung zurückgezogen

Anfang Dezember veröffentlichte ein Wissenschaftsteam der Berliner Charité im Fachjournal Science Ergebnisse zum Thema der Entstehung der Corona-Variante Omikron. "Neueste Erkenntnisse" ergaben nun Hinweise auf Verunreinigungen in den Untersuchungsproben der Studie.
"Verunreinigte Proben": Charité-Studie zu Omikron-Ursprung zurückgezogen© picture alliance / Kontributor

Am 2. Dezember publizierte ein wissenschaftliches Team des Charité-Studienleiters Prof. Dr. Jan Felix Drexler neueste Studienergebnisse im Fachmagazin Science. Zu den 86 gelisteten Autoren gehörte auch Christian Drosten. Der Arbeitstitel lautete: "Allmähliches Auftreten und anschließende exponentielle Ausbreitung der SARS-CoV-2 Omikron-Variante in Afrika". Das nachweislich von Bill Gates finanziell unterstützte Hamburger Magazin Der Spiegel widmete der Veröffentlichung nur einen Tag später den Beitrag: "Studie zum Ursprung der Coronavariante". Am Tag der Veröffentlichung des Spiegel-Artikels reagierte umgehend der Bundesminister für Gesundheit (BMG), Karl Lauterbach, im Rahmen eines Twitter-Beitrags mit der Erläuterung:

"Wichtige Studie der Charité Berlin zeigt, wie sich Omikron unbemerkt über 21 Monate in Afrika entwickelte. Zeigt wie dringend Aufbau von Überwachungssystemen (Ausbildung, Material) in armen Ländern ist. Wir übersehen eine Pandemie sogar in der Pandemie."

Drei Tage später erfolgte eine weitere Einschätzung zu der Charité-Studie auf der Webseite Forschung und Lehre mit dem Titel und der Einleitung:

"Corona-Mutationen – Kritik an Studie zu Omikron-Ursprung: Vergangene Woche haben Forschende eine Studie zum Ursprung der Corona-Variante Omikron vorgestellt. Fachkollegen zweifeln an dem Ergebnis."

Dort heißt es in dem Artikel, dass "einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler" über das Fachmagazin Nature eindeutige Kritik an dem Studienergebnis formuliert hatten. "Skeptische Kolleginnen und Kollegen" gaben zu bedenken, dass die vom Charité-Wissenschaftsteam "entdeckten Vorläufer der Omikron-Variante allerdings auch durch Kontamination von Patientenproben im Labor entstanden sein könnten".

Differenzierter heißt es zu der vermuteten Problematik: "Die Forschenden, die die (Charité-)Studie und die darin veröffentlichten Virussequenzen überprüft haben, sind laut Bericht der Ansicht, dass die PCR-Proben wahrscheinlich falsch positiv sind. Sie begründen dies unter anderem mit den gefundenen Mutationen in den Proben, die keiner fortlaufenden Reihenfolge und damit keinem typischen Evolutionsmuster folgten, das zu erwarten wäre, wenn sich das Virus im Laufe der Zeit allmählich entwickelt hat."

Gut vierzehn Tage später veröffentlichte jetzt die Charité zu Wochenbeginn eine Pressemitteilung zu der kommunizierten Kritik an der Studie. In der Mitteilung heißt es:

"Am 1. Dezember hat die Charité – Universitätsmedizin Berlin über neue Erkenntnisse zur Entstehung der SARS-CoV-2-Variante Omikron informiert. Das Team um Studienleiter Prof. Dr. Jan Felix Drexler hat die im Fachmagazin Science* publizierte Publikation nun zurückgezogen. Nach neuesten Erkenntnissen sind Teile der in der Studie gemachten Aussagen wegen Verunreinigungen in Untersuchungsproben nicht mehr ohne begründete Zweifel belegbar. Die Forschenden kommen damit ihrer Verantwortung für die gute wissenschaftliche Praxis nach, der sich die Charité und das internationale Autorenteam verpflichtet fühlen."

Die Ergebnisse resultierten demnach aus der Auswertung von "übereinstimmenden PCR-Nachweisen aus Laboren aus verschiedenen afrikanischen Ländern". Zu den mutmaßlichen Gründen für die fraglichen Studienergebnisse heißt es weiter:

"Allerdings ist die detaillierte Rekonstruktion der einzelnen Evolutionsstufen des Virus durch die aufgetretenen Verunreinigungen (der Proben) in Zweifel gezogen oder zumindest nicht mehr eindeutig darstellbar."

Am 21. Dezember informierte der Spiegel seine Leser über die Rücknahme der Studie. Minister Lauterbach reagierte demgegenüber über sein favorisiertes Kommunikations-Tool Twitter noch nicht. In dem diesbezüglichen Science-Artikel des Charité-Teams erfolgte in einem entsprechenden Verweis die Information:

"Nachdem mehrere Beiträge in den sozialen Medien darauf hindeuteten, dass es sich bei diesen mutmaßlichen frühen Omikron-Vorläufersequenzen möglicherweise um falsch positive Ergebnisse handelte, haben wir unsere Daten und die verbleibenden Proben erneut analysiert. Dabei stellten wir fest, dass einige der Proben und Sequenzdaten, auf denen unsere Analyse basierte, durch eine Mischung verschiedener genomischer SARS-CoV-2-Fragmente verunreinigt waren."

Daraus resultierend, heißt es in der Artikelergänzung weiter, "ziehen wir unseren Forschungsartikel zurück. Die epidemiologischen Daten werden nicht infrage gestellt und werden zur Verfügung gestellt". Das Team um Prof. Drexler bedauere laut der Pressemitteilung "den Vorfall und dankt den internationalen Kolleginnen und Kollegen, die im Anschluss an die Veröffentlichung auf die möglichen Mängel aufmerksam gemacht haben". 

Mehr zum Thema Tyrannei der Impf-Glaubenskrieger: Ignorierte Tote, verhinderte Aufklärung, haltlose Beleidigungen

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.