Deutschland

CDU-Hardliner Norbert Röttgen fürchtet sich vor Trump – Kein US-Schutz mehr vor "Russen-Angriff"

Röttgen gilt als Mann der klaren Worte, diese gerne formuliert in Talksendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens oder Zeitungsinterviews. Gegenüber der Bild-Zeitung zeigt sich Röttgen nun besorgt, dass der bis dato zuverlässige Partner USA durch ein mögliches Comeback von Donald Trump als US-Präsident abhandenkommen könnte.
CDU-Hardliner Norbert Röttgen fürchtet sich vor Trump – Kein US-Schutz mehr vor "Russen-Angriff"© IMAGO/M. Popow

Die Bild-Zeitung aus dem Verlagshaus Springer bereitet ihre Leser auf drohende militärische und transatlantische Szenarien vor, sollte Donald Trump bei den nahenden US-Wahlen erneut zum Präsidenten gekürt werden. Verbale innen- wie außenpolitische Einschätzungen und Kommentare Trumps, auf regelmäßigen aktuellen Wahlkampfveranstaltungen, bewertet das Springer-Blatt als "Drohungen", auch in Richtung des Wertepartners Deutschland. Nun wurde Norbert Röttgen, parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, zum klärenden Interview geladen. Röttgen ist sich laut Bild-Zeitung Zusammenfassung sicher: "Trump droht der NATO und gibt Putin einen Freifahrtschein – auch auf NATO-Gebiet. Was bedeutet das Schreckens-Szenario für Deutschland?".

Trump hatte mehrfach in seinen Reden angedeutet, dass er als potenzieller Biden-Nachfolger von den NATO-Partnern in Europa erwarte, mindestens zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung auszugeben. Weniger Investitionen würden demgegenüber bedeuten, dass sich die USA zukünftig wieder vermehrt auf existierende innenpolitische US-Themen konzentrieren würden. Die Bild-Zeitung erklärt seinen Lesern die Trump-Ausführungen wie folgt:

"Sollten einzelne NATO-Staaten weniger als die vorgegebenen zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts für Verteidigung ausgeben, will Trump diese Länder nicht länger vor einem Angriff Russlands schützen."

Norbert Röttgen, bekannt für seine tendenziell russophoben Wahrnehmungen, erläuterte im Bild-Interview seine Sicht auf die Trump-Ankündigungen:

"Wir müssen uns auf die Möglichkeit vorbereiten, dass Donald Trump die US-Wahl im Herbst gewinnt. Die NATO würde das in eine existenzielle Krise stürzen, weil Donald Trump das Verteidigungsbündnis rein transaktional versteht: Wer aus seiner Sicht nicht ausreichend zahlt, wird von den USA nicht beschützt. Diese Staaten erklärt er zum Freiwild – gemeint sind in erster Linie wir Deutschen."

Die Bild-Redaktion untermauerte Röttgens Vermutungen mit dem Satz: "Was bedeutet das Schreckens-Szenario für Deutschland?". Der CDU-Politiker mahnt daher an, dass Deutschland sich bezüglich eines Wahlerfolgs Trumps im November "vorzubereiten hat". Röttgens Angstszenarien lauten:

"Deutschland müsse "verstehen, dass wir schon bald gar keine andere Wahl mehr haben könnten, als uns selbst zu verteidigen und das in einer Zeit, in der in Europa Krieg herrscht. Wir müssen das als Europäer schaffen, weil alles andere eine Kapitulation vor Putin wäre".

Laut Bild-Redaktion erklärt Röttgen weiter: "Ganz konkret bedeutet das, dass wir in Europa die Rüstungsproduktion massiv hochfahren müssen". Darüber hinaus kritisierte der CDU-Hardliner die Äußerungen des deutschen Kanzlers, die er während seiner jüngsten US-Reise in Washington präsentiert hat:

"Aussagen wie die des Bundeskanzlers, dass die Ukraine ohne US-Hilfe verloren sei, sind in dieser Lage katastrophal. Putin dürfte das als Ermutigung verstehen. Schon jetzt blockieren die Republikaner im Kongress weitere Ukraine-Hilfen und spätestens mit Donald Trump würden die USA als Unterstützer ganz wegfallen."

Dabei enthält der in gewohnter Weise kurz gehaltene Bild-Artikel keine konkreten Fragen und daraus resultierende Forderungen des CDU-Politikers.

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