Russland

Russlands Industrieproduktion zeigt auch 2023 solides Wachstum

Während die Industrieproduktion in Deutschland 2023 um etwa zwei Prozent zurückging, wurden in Russland in diesem Wirtschaftssektor relativ hohe Wachstumsraten erzielt. In einigen Industriebranchen konnte man sogar an Rekordwerte anknüpfen.
Russlands Industrieproduktion zeigt auch 2023 solides WachstumQuelle: Sputnik © Кирилл Зыков/РИА Новости

Von Alex Männer

Die wirtschaftliche Entwicklung in Russland bleibt angesichts der Tausenden Sanktionen des Westens weiterhin positiv. Nach einem insgesamt sehr schwierigen Jahr 2022 verzeichnete vor allem die russische Industrieproduktion 2023 das dritte Jahr in Folge eine stetige Zunahme und trug damit maßgeblich zum außergewöhnlich hohen Wirtschaftswachstum von 3,6 Prozent bei.

Wie die Föderale Statistikbehörde Rosstat meldet, ist die industrielle Produktion in Russland 2023 gegenüber dem Vorjahr um rund 3,5 Prozent angestiegen. Dies ist die höchste Zunahme seit 2021. Damals betrug der Anstieg mehr als sechs Prozent.

Im vergangenen Jahr entfiel der höchste Zuwachs von 7,5 Prozent auf die verarbeitende Industrie, die nahezu das gesamte Jahr über hohe Wachstumsraten verzeichnete. Seit März 2023 legte die Produktion in diesem Bereich durchschnittlich um mehr als fünf Prozent im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2022 zu. Im zweiten und dritten Quartal 2023 betrug der Anstieg sogar 10,5 beziehungsweise 10,8 Prozent. Nach einem Rückgang im vierten Quartal lag die Steigerung der Produktion am Jahresende immer noch bei 7,8 Prozent.

Die Wachstumsführer waren jene Branchen, die schon im Jahr zuvor einen hohen Produktionsanstieg vermelden konnten. So nahm die Herstellung von Metallwaren (mit der Ausnahme von Maschinen und Anlagen) im Jahresvergleich um 27,8 Prozent zu. Die Produktion von Computern, Elektronik und Optik stieg um 32,8 Prozent an. Die Fertigung von anderen Geräten und Transportmitteln um 25,5 Prozent.

In einigen Branchen werden sogar Höchststände der vergangenen Jahrzehnte konstatiert. Im Maschinenbau etwa erzielte man bei der Produktion von Schmiede- und Pressmaschinen das beste Ergebnis seit 1993. Die Herstellung von Zerspanungsmaschinen markierte den zweithöchsten Wert seit 1998. Bei der Lagerproduktion gibt es die mit Abstand beste Entwicklung der vergangenen zehn Jahre.

Bei der Metallerzeugung wurden die bisherigen Spitzenwerte zwar knapp verfehlt, dennoch ist der anhaltende Aufwärtstrend durchaus bemerkenswert. Zum Beispiel erreichte die Produktion von Fertigstahl mit knapp 64 Millionen Tonnen fast die Rekordmarke von 66 Millionen Tonnen aus dem Jahr 2021. Auch bei dem Schmelzen von Stahl war man sehr nah an dem Höchstwert: 76 Millionen Tonnen 2023 gegenüber den 77,8 Millionen Tonnen 2021.

Das Branchenportal Finanzmarktwelt führt in diesem Zusammenhang an, dass ein erheblicher Teil des Anstiegs der Industrieproduktion auf die Ausweitung der russischen Rüstungsfertigung zurückzuführen sei. Die Rüstungsbetriebe im Land würden demnach rund um die Uhr produzieren, wobei die am schnellsten wachsenden Bereiche des verarbeitenden Gewerbes, zu denen Güter wie Bomben und Waffen, Flugzeuge und Triebwerke sowie Kampffahrzeuge gehören, das "Ausmaß des Übergangs Russlands in eine Kriegswirtschaft" unterstreichten.

Außerdem würden die von Rosstat veröffentlichten Daten die jüngsten Behauptungen der russischen Führung untermauern, dass das Land seine militärische Produktion trotz der westlichen Wirtschaftsbeschränkungen gesteigert habe, heißt es. Laut dem Verteidigungsminister Sergei Schoigu konnte Russland die Panzerproduktion um das Siebenfache erhöhen und die Herstellung von Raketen für Luftverteidigungssysteme verdoppeln. Insofern könnte Moskau versuchen, so das Portal, die Wirtschaft des Landes mindestens für die nächsten drei Jahre auf Kriegskurs zu halten und die Ausgaben für die Waffenproduktion zu steigern.

Ungeachtet dessen ging die Produktion in den Förderindustrien deutlich zurück, unter anderem im Bereich Bergbau und Rohstoffgewinnung. Der Rückgang dort betrug im Vergleich zum Vorjahr etwa 1,3 Prozent. Das Minus im Erdölsektor ist größtenteils jedoch auf eine freiwillige Reduzierung der Rohölförderung zurückzuführen, zu der sich Russland im Rahmen einer gemeinsam mit den OPEC+-Staaten getroffenen Vereinbarung im Oktober 2022 verpflichtet hatte.

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