Wirtschaft

Nach SEFE-Verstaatlichung: Streit zwischen Deutschland und Indien um Gaslieferungen eskaliert

Seit Mai hat die inzwischen verstaatlichte SEFE 17 Schiffsladungen Flüssiggas nicht wie abgesprochen an Indien geliefert. Das Unternehmen wurde unter Treuhandverwaltung gestellt und dann verstaatlicht. Der Streit zwischen Deutschland und Indien eskaliert.
Nach SEFE-Verstaatlichung: Streit zwischen Deutschland und Indien um Gaslieferungen eskaliertQuelle: www.globallookpress.com © Paul Zinken

Der Streit um zugesagte, aber ausgebliebene Gaslieferungen eskaliert zwischen Deutschland und Indien. Er beschäftigt inzwischen sogar die Diplomatie. Diplomaten beider Länder sollen eine Lösung erarbeiten, wie die eskalierende Krise um ausbleibende Flüssiggaslieferungen gelöst werden kann, berichtet das Nachrichtenportal Bloomberg

Nachdem Deutschland Gazprom Germania unter Treuhandverwaltung durch die Bundesnetzagentur gestellt hatte, zog sich der Mutterkonzern Gazprom aus der Tochtergesellschaft zurück. Zudem hat Russland Gazprom Germania und die Nachfolgegesellschaft Securing Energy for Europe (SEFE) mit Sanktionen belegt. Russischen Unternehmen ist der Handel mit dem deutschen Unternehmen untersagt. Damit konnte SEFE ihre eingegangenen Lieferzusagen nicht mehr bedienen.

Das Geschäftsmodell von SEFE bestand darin, über langfristige Lieferverträge günstig von Gazprom eingekauftes Gas mit Gewinn weiterzuverkaufen. Mit der durch die Verstaatlichung bedingten Sanktionierung brach das Geschäftsmodell zusammen. Verträge können nicht weiter bedient werden.

Indien musste den Ausfall ausgleichen und eine Rekordsumme für den Ersatz von durch SEFE zugesagte, aber nicht gelieferte Gasmengen aufwenden, sofern das Land überhaupt alternative Lieferquellen finden konnte. 

Die Niederlassung von SEFE hat im September mitgeteilt, SEFE könne die langfristigen Lieferverträge mit der staatlichen indischen Energiegesellschaft GAIL nicht erfüllen. Das Unternehmen unter deutscher Staatsaufsicht bezahlte Indien eine Vertragsstrafe von 20 Prozent des Werts der zugesagten Liefermengen, was für GAIL den entstandenen Schaden kaum mindert. 

Es geht nun darum, eine diplomatische Lösung zu finden, bevor ein Schiedsverfahren eingeleitet wird. Ungeachtet des Ausgangs ist der Imageschaden für Deutschland enorm. 

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