Afrika

Simbabwe führt Goldmünze als Zahlungsmittel ein

Die Zentralbank von Simbabwe wird noch in diesem Monat mit dem Verkauf von Goldmünzen als Zahlungsmittel beginnen. Durch die Maßnahme soll die galoppierende Inflation eingedämmt werden, die die Landeswährung erheblich schwächt.
Simbabwe führt Goldmünze als Zahlungsmittel ein© Getty Images / Peter M. Fisher

In dem Bestreben, die Inflation einzudämmen, die im Juni 191 Prozent erreicht hat, kündigte die Zentralbank von Simbabwe am Montag an, dass sie kurzfristig mit der Ausgabe von Goldmünzen beginnen wird. Die Regierung in Harare hofft, dadurch die Nachfrage nach US-Dollar zu verringern und zumindest die weitere Entwertung der Landeswährung zu verlangsamen. Die Öffentlichkeit scheint von der Maßnahme jedoch nicht überzeugt zu sein.

John Mangudya, der Gouverneur der Zentralbank des Landes, erklärte, die Münzen sollten Ende Juli bei örtlichen Banken und Devisenbörsen erhältlich sein. Die nach den Victoriafällen benannten Mosi-oa-Tunya-Münzen werden eine Feinunze Gold enthalten und als Zahlungsmittel dienen, das im In- und Ausland gegen Bargeld eingetauscht werden kann. In einer Erklärung Mangudyas hieß es:

"Die Goldmünzen werden der Öffentlichkeit sowohl in der Landeswährung als auch in US-Dollar und anderen Fremdwährungen zu einem Preis angeboten, der sich nach dem aktuellen internationalen Goldpreis und den Produktionskosten richtet."

Weiter hofft die Zentralbank, dass die Verwendung der Münzen als Wertaufbewahrungsmittel die Nachfrage nach US-Dollar verringern wird, die Harare für den anhaltenden Verfall der Landeswährung, des Zimdollar oder Zollar (ZWL), verantwortlich macht. In der Zwischenzeit hat Mangudya Pläne skizziert, wonach der US-amerikanische Dollar für die nächsten fünf Jahre als gesetzliches Zahlungsmittel dienen soll. Vergangene Woche hat die Zentralbank die Zinssätze von 80 auf 200 Prozent erhöht.

"Gold ist teuer", sagte der Devisenhändler Munesu Mandiopera dem Guardian, als er auf die neue Münze angesprochen wurde. Er hob hervor:

"Viele werden ihr Geld weiterhin zu Hause aufbewahren. Dies ist ein weiterer misslungener Schritt der Regierung."

Der Schritt erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sowohl die USA als auch China erneut Interesse an Simbabwe zeigen. Vor allem wegen der Lithiumvorkommen im Land, den größten in Afrika und den fünftgrößten weltweit. In der Bikita-Mine in der Provinz Masvingo sind schätzungsweise elf Millionen Tonnen des Metalls eingelagert, das am häufigsten bei der Herstellung von Batterien verwendet wird. Die chinesische Sinomine Resource Group kaufte die Mine vor kurzem für 180 Millionen US-Dollar und kündigte an, weitere 200 Millionen US-Dollar in die Erweiterung des Betriebs zu investieren.

Unterdessen hat US-Präsident Joe Biden eine erfahrene Diplomatin, die in der Ukraine, im Vereinigten Königreich und in der Türkei tätig war, zur nächsten US-amerikanischen Botschafterin in Simbabwe ernannt. Pamela Tremont war zuletzt als Geschäftsträgerin in Schweden tätig, als das traditionell neutrale Land seinen Wunsch nach einem NATO-Beitritt bekannt gab.

Der ursprüngliche simbabwische Dollar, der 1980 eingeführt wurde, war anfangs gleichwertig mit der US-Währung, wurde aber bis 2000 im Verhältnis 100:1 gehandelt. Als die vierte Version des simbabwischen Dollars im September 2009 aufgegeben wurde, wurde er mit 300 Billionen ZWR für einen US-Dollar gehandelt.

Mehr zum ThemaAuswirkungen des westlichen Goldembargos auf Russland

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen. Und dies nicht nur hinsichtlich des Ukraine-Kriegs. Der Zugang zu unserer Website wurde erschwert, mehrere Soziale Medien haben unsere Accounts blockiert. Es liegt nun an uns allen, ob in Deutschland und der EU auch weiterhin ein Journalismus jenseits der Mainstream-Narrative betrieben werden kann. Wenn Euch unsere Artikel gefallen, teilt sie gern überall, wo Ihr aktiv seid. Das ist möglich, denn die EU hat weder unsere Arbeit noch das Lesen und Teilen unserer Artikel verboten. Anmerkung: Allerdings hat Österreich mit der Änderung des "Audiovisuellen Mediendienst-Gesetzes" am 13. April diesbezüglich eine Änderung eingeführt, die möglicherweise auch Privatpersonen betrifft. Deswegen bitten wir Euch bis zur Klärung des Sachverhalts, in Österreich unsere Beiträge vorerst nicht in den Sozialen Medien zu teilen.