Europa

Großbritannien gibt Beteiligung an Cyber-Programm für Ukraine zu

Wie es der Zufall will, hat Großbritannien ein millionenschweres Paket auf den Weg gebracht, um mutmaßliche russische Hacking-Versuche abzuwehren, und zwar beinahe buchstäblich nur Minuten nach Beginn der russischen Militäroperation im Februar 2022.
Großbritannien gibt Beteiligung an Cyber-Programm für Ukraine zuQuelle: Gettyimages.ru © Jon Feingersh Photography Inc./DigitalVision

Die britische Regierung hat am Dienstag enthüllt, dass ihre Cybersicherheitsexperten der Ukraine fast unmittelbar nach Beginn der Moskauer Militäroperation Ende Februar heimlich bei der Abwehr angeblicher russischer Hackerangriffe geholfen haben.

Millionenschweres Programm

Um die Ukraine zu schützen, mobilisierte Großbritannien zunächst ein bisher nicht bekannt gegebenes Unterstützungspaket in Höhe von 6,35 Millionen Pfund (etwa 7,38 Millionen Euro), um die kritische nationale Infrastruktur Kiews vor Cyberangriffen zu schützen, so der britische Außenminister James Cleverly. Die Maßnahmen wurden im Rahmen des britischen Cyberprogramms für die Ukraine durchgeführt.

Nach Angaben der Times wurden im Rahmen des Programms, das vom Außenministerium mit Unterstützung des Nationalen Zentrums für Cybersicherheit (NCSC) durchgeführt wird, britische Spezialisten eingesetzt, um die Ukraine "innerhalb von 35 Minuten nach dem Überschreiten der Grenze durch russische Truppen" zu schützen.

Die Spezialisten leisteten ukrainischen staatlichen Stellen "Unterstützung bei der Reaktion auf Zwischenfälle", schützten sie vor "zerstörerischen Cyberangriffen" und hinderten – wie es heißt: böswillige – Akteure daran, an wichtige Informationen zu gelangen, so die Regierung. Außerdem stärkten sie die Widerstandsfähigkeit der ukrainischen digitalen Infrastruktur und versorgten Kiew mit "Frontline-Cybersicherheitshardware und -software".

Nach Angaben der britischen Regierung wurde das Programm bisher nicht öffentlich gemacht, um die "operative Sicherheit" zu schützen.

In einem Interview mit Sky News betonte Leo Docherty, ein Juniorminister des Außenministeriums, dass ohne die britische Hilfe der Schaden, den die mutmaßlichen russischen Hacker angerichtet hätten, "sehr groß" gewesen wäre, und fügte hinzu, dass das Vereinigte Königreich auch seine eigene Cyberabwehr verstärkt habe, da es eine "sehr große Cyberbedrohung" aus Moskau gebe.

Britischer Außenminister will Kreml besiegen

Außenminister Cleverly merkte an, dass sich die Unterstützung Großbritanniens für die Ukraine "nicht auf militärische Hilfe beschränkt" und versprach: "Wir werden dafür sorgen, dass der Kreml in allen Bereichen besiegt wird: zu Lande, in der Luft und im Cyberspace".

Die britische Regierung behauptet, dass Russland seine offensiven Cyber-Aktivitäten gegen die Ukraine erheblich ausgeweitet hat, nachdem Ende Februar die Feindseligkeiten zwischen den beiden Ländern in vollem Umfang ausgebrochen waren. Moskau hat wiederholt Anschuldigungen zurückgewiesen, Cyberangriffe durchgeführt zu haben.

Im April hatten ukrainische Beamte zugegeben, dass Kiew selbst Hunderte solcher Angriffe gegen russische und weißrussische Unternehmen, Banken und Einrichtungen durchgeführt hat.

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