Deutschland

Berlin: Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg

In Berlin hat am Sonntagvormittag das traditionelle Gedenken an die vor 103 Jahren ermordeten Arbeiterführer Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg begonnen. Bis zum späten Nachmittag werden Berliner auf dem Friedhof in Berlin-Friedrichsfelde Blumen am Denkmal der Sozialisten niederlegen.
Berlin:  Gedenken an Karl Liebknecht und Rosa LuxemburgQuelle: Gettyimages.ru © picture alliance / Kontributor

Traditionell wird am zweiten Wochenende des Jahres der am 15. Januar 1919 ermordeten Arbeiterführer und Sozialisten Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg gedacht. Das diesjährige Gedenken findet in Berlin am heutigen Sonntag statt, nachdem die Zeitung Junge Welt bereits am Sonnabend die traditionelle Luxemburg-Konferenz, dieses Mal im Online-Format, veranstaltet hatte. 

Bereits um 10.00 Uhr traf sich der Parteivorstand der Partei DIE LINKE auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde im Berliner Bezirk Lichtenberg-Hohenschönhausen, wo die beiden Arbeiterführer und Dutzende anderer prominenter Sozialisten und Kommunisten bestattet sind, zu einem kurzen Andenken. Die Prominenten der früheren SED halten sich bereits seit einigen Jahren von der jährlichen Gedenkdemonstration, die sonst Linke und Kommunisten aller Couleur vereint, fern und haben eine eigene Gedenkveranstaltung etabliert. Nach Angaben der Partei haben daran dieses Jahr unter anderem die Parteivorsitzende Janine Wissler, der Bundesgeschäftsführer Jörg Schindler und der Präsident der Europäischen Linken, Heinz Bierbaum, teilgenommen.

Die gemeinsame "Liebknecht-Luxemburg-Demonstration", zu der verschiedene linke und kommunistische Parteien und Gruppen aufgerufen haben, startete um 10.00 Uhr am U-Bahnhof Frankfurter Tor in Friedrichshain und führt zur Gedenkstätte der Sozialisten auf dem Friedhof Friedrichsfelde. 

Der in Leipzig geborene Karl Liebknecht, Sohn einer bekannten sozialdemokratischen Familie, war Anwalt und langjähriger Abgeordneter der SPD im Reichstag. Er stimmte 1914 als einer von wenigen Sozialdemokraten gegen die Kriegskredite und damit gegen den verheerenden Ersten Weltkrieg. Mit seiner antimilitaristischen Einstellung war er seitdem in der SPD isoliert. Im Jahr 1916 wurde er aus der SPD-Fraktion ausgeschlossen und wegen "Kriegsverrats" zu vier Jahren Zuchthaus verurteilt. Nach seiner Haftentlassung und nach dem Ausbruch der Novemberrevolution rief er am 9. November 1918 in Berlin die "Freie Sozialistische Republik" aus. 

Die im heutigen Polen geborene Rosa Luxemburg war eine herausragende Vertreterin der Sozialdemokratie, die sich in der russischen, polnischen und deutschen Politik engagierte. Zusammen mit Karl Liebknecht beteiligte sie sich an den revolutionären Ereignissen des Winters 1918/1919 und war Mitbegründerin der KPD. 

Am Abend des 15. Januar 1919 wurden beide vermutlich auf Befehl der Sozialdemokraten Ebert und Noske durch antirevolutionäre Freikorps verhaftet und erschossen: Liebknecht wurde während des Gefangenentransportes im Tiergarten von hinten erschossen, um die Tat als einen vereitelten Fluchtversuch aussehen zu lassen. Rosa Luxemburg wurde beim Verlassen des Hotels Eden mit einem Gewehrkolben bewusstlos geschlagen und im bewusstlosen Zustand durch einen Schläfenschuss ermordet. Ihr Leichnam wurde erst am 31. Mai 1919 im Berliner Landwehrkanal entdeckt.

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