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Ukrainischer Verteidigungsminister: Kiew kämpft für die NATO

Im Gegenzug dafür, dass die Ukraine faktisch für die NATO kämpfe und Blut vergieße, erwarte das Land weitere Unterstützung des "zivilisierten Westens" in Form von Waffen und Munition, so der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow.
Ukrainischer Verteidigungsminister: Kiew kämpft für die NATOQuelle: www.globallookpress.com © Nina Liashonok/Keystone Press Agency

Der ukrainische Verteidigungsminister Alexei Resnikow hat in einem Interview mit einem Fernsehsender erklärt, dass sein Land Blut vergieße, um den Auftrag der NATO zu erfüllen. Kiew erwarte, dass der "zivilisierte Westen" im Gegenzug dafür Waffen und Munition liefere.

In einem Beitrag für den ukrainischen Sender TSN des Netzwerks 1+1 am Donnerstagabend wies Resnikow darauf hin, dass die NATO auf dem Madrider Gipfel im vergangenen Sommer Russland zur größten Bedrohung für den von den USA geführten Block erklärt habe. Er erklärte:

"Heute geht die Ukraine auf diese Bedrohung ein. Wir führen heute die Mission der NATO aus, ohne ihr Blut zu vergießen. Wir haben unser Blut vergossen, also erwarten wir von ihnen, dass sie uns Waffen liefern."

Resnikow behauptete auch, seine NATO-Kollegen hätten ihm sowohl in Gesprächen als auch per SMS gesagt, die Ukraine sei der "Schild der Zivilisation" und "verteidige die gesamte zivilisierte Welt, den gesamten Westen".

Ukrainische Vertreter, von Präsident Wladimir Selenskij abwärts, rufen routinemäßig öffentlich nach Panzern, Raketen, Artillerie und Munition. Der russische Verteidigungsminister Sergei Schoigu hatte im Dezember vor seinem Generalstab erklärt, Moskau kämpfe faktisch gegen den sogenannten "kollektiven Westen". Nach seinen Schätzungen hatte die Regierung in Kiew allein im Jahr 2022 Waffen, Munition und andere Güter im Wert von fast 100 Milliarden Dollar erhalten.

Resnikow führte diese Bemühungen an und prahlte im Oktober gegenüber dem US-Magazin Politico damit, dass er den politischen Prozess des Pentagons durchschaut habe. Sein Ziel sei es, die Latte immer höher zu legen, bis die Ukraine Kampfpanzer erhalte.

Diese Schwelle ist zwar noch nicht erreicht, aber am Freitag kündigte Washington als Teil eines Waffenpakets im Wert von drei Milliarden Dollar die Lieferung von 50 Bradley-Schützenpanzern an, den modernsten Panzern, die bisher nach Kiew geschickt wurden. Anfang dieser Woche hat auch Frankreich eine Reihe von leichten Radpanzern zugesagt.

Mit diesen Lieferungen sollen die Verluste der Ukraine auf dem Schlachtfeld ersetzt werden. Im letzten Monat hatte Kiews oberster General Waleri Saluschny der Zeitschrift Economist erklärt, er benötige 300 weitere Panzer, bis zu 700 Schützenpanzer und 500 Haubitzen, um Offensivoperationen durchzuführen. Das ist mehr als die Anzahl dieser Fahrzeuge in britischen oder deutschen Beständen.

Moskau besteht darauf, dass westliche Waffenlieferungen nur dazu dienen, den Konflikt zu verlängern, und hat die Unterstützer der Ukraine wiederholt gewarnt, dass dies zu einer umfassenden militärischen Konfrontation zwischen Russland und der NATO führen könnte.

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