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Medienbericht: Kiew verbietet Journalisten Berichterstattung an Frontlinie

Der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte soll Medienvertretern verboten haben, sich an der Kontaktlinie aufzuhalten. Ein Grund dafür könnten unter anderem die fehlenden Fortschritte der Armee an der Front sein. Dies berichtet die Schweizer Zeitung "Le Temps".
Medienbericht: Kiew verbietet Journalisten Berichterstattung an FrontlinieQuelle: Legion-media.ru © Ashley Chan / SOPA Images/Sipa U

Laut einem Bericht der Schweizer Zeitung Le Temps verbietet der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte den Medienschaffenden, sich an der Frontlinie aufzuhalten. Wie das Blatt schreibt, habe sich die Meldung am Sonntag wie ein Lauffeuer verbreitet und viele Journalisten in der Ukraine empört. Demnach sei die Berichterstattung an der Front jetzt völlig verboten, sofern keine schriftliche Genehmigung des Oberkommandierenden der ukrainischen Streitkräfte, Waleri Saluschny, vorliege.

Le Temps erklärt dieses ohne Vorankündigung verabschiedete Dekret damit, dass es bei der Anfang Juni gestarteten ukrainischen Gegenoffensive zahlreiche Verluste gebe und das ukrainische Militär es bislang nicht geschafft habe, die russischen Verteidigungslinien zu durchbrechen. Die Regierung in Kiew verweise auf "Geländegewinne", so die Zeitung, aber diese seien "liliputanisch" im Vergleich zu den Gebieten, die Kiew "befreien" wolle. Gleichzeitig verweist die Zeitung darauf, dass der ukrainische Generalstab zuletzt die gleiche Maßnahme Anfang September 2022 kurz vor der sogenannten Blitzoffensive der ukrainischen Armee im Gebiet Charkow ergriffen habe. Unter Berufung auf eine anonyme Quelle schreibt Le Temps, dass die militärische Spitze des Landes versuchen könnte, hierdurch Informationen über eine größere Offensive vor der breiten Öffentlichkeit zu verbergen.

Wie es weiter heißt, setze die Militärführung der Ukraine auf jüngst rekrutierte Kräfte sowie Personal mit Kampferfahrung, um die Verluste ausgleichen wie auch die Schlagkraft der Armee stärken können. Zur Ausbildung seien die Einberufenen nach Polen, Deutschland und Großbritannien geschickt worden. Einer der Soldaten, die in Polen geschult wurden, soll gegenüber Le Temps angegeben haben, dass die kommenden Wochen "entscheidend und brutal" sein würden. Das Blatt zitiert den Armeeangehörigen mit den Worten:

"Es ist sehr wahrscheinlich, dass wir dort stationiert werden, wo es den heftigsten Angriff geben wird. Ein Teil unserer Ausbildung in Polen bestand genau darin, uns darauf vorzubereiten. Wir treten in eine entscheidende Phase ein."

Zugleich soll er die Befürchtung geäußert haben, dass die Regenfälle und dann der Winter kommen könnten, bevor es den ukrainischen Truppen gelingt, die russischen Verteidigungsanlagen zu durchbrechen und bedeutende Gebietsgewinne zu erzielen.

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